Tür-Schlösser

Tür- Schlösser 


Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Funktion & Nutzen
  3. Die Abmaße / Eckdaten
  4. Tür-Schlossarten & Brandschutz
  5. Informationen E-Öffner & Mediator
  6. Umsetzung & Austausch für Anfänger
  7. Nachteile & Was wenn?
  8. Nachtrag

1. Vorwort

Türschlösser / Einsteckschlösser oder umgangssprachlich nur Schloss sind das mitunter wichtigste in einer Tür. Fakt ist viele Menschen verwechseln den Schließzylinder mit dem Türschloss, dem möchte ich hier etwas Abhilfe schaffen. Wie erwähnt bin ich schon einige Zeit in meinem Beruf tätig, so konnte ich durch Weiterbildungen und Anhörungen einiges aufschnappen, vieles wird den "Allgemein-Benutzer" nichts sagen daher versuche ich es so schlicht ( unfachmännisch ) wie möglich zu erklären. 


2. Funktion & Nutzen

Welche Funktion haben Türschlösser? Schon früher hatte man seinen Besitz oder eben seine Privatsphäre mit schlichten "Holzbalken" geschützt, in der heutigen Zeit tun dies Türschlösser. Sie halten die Tür zu und verhindern bei richtiger Verwendung das eindringen von "Fremden" in die Wohnung, noch nie war das so wichtig wie heute. Aber dies war noch nicht alles, Türschlösser haben auch Lebensrettende Funktionen diese werden besonders in Paniksituationen z.b im Brandfall als Fluchtweg und Rettungsweg.

Um den Zusammenhang halbwegs verstehen zu können, gebe ich hier einen kleinen "Crash-Kurs" in Sachen Schlösser.
Schlösser gibt es in Verschiedenen formen 
"Einsteckschloss", "Brandschutztürschloss nach DiN", "Rohrameneinsteckschlösser", " Kasteneinschweißschlösser" und so weiter. 


Es  entscheidet sich je nachdem wo die Türbänder sind welche DIN-Form ihr braucht. Sind die Bänder sichtbar Links, ist es ein DIN-Links-Schloss sind die Bänder rechts, ist es ein DIN-Rechts-Schloss. Zudem ist entscheidend Tür mit Falz oder Stumpf ( Bild 2) , danach richtet sich die Position der Falle






Hier eine kleine Skizze ( das ist ein DIN-R Schloss)




Fangen wir von oben an!

Der Stulp
-So wird das Frontblech des Schlosses genannt, es gibt sie in Rundstulp, Eckstulp und Angewinkelterstulp ( Für Altbau)
Die üblichste Stulpbreite ist 24mm und länge 235mm 

Falle
- Sie ist das Herzstück des Schlosses, sie hält die Tür ZU 
je nachdem welche DIN-Form das Schloss hat, ist die Falle andersherum.

Riegel
- Der Riegel verschließt die Tür, er wird mit dem PZ (Profil-Zylinder) geschlossen. 

Schlosskasten
- Das Gerüst (Skelett) für den Schlossaufbau.

Nuss / Nuß für Drücker
- Die Nuss wird mit dem Türdrücker mittels einem Vierkant-Stift verbunden und zieht die Falle beim runter drücken zurück. Kann von 8mm - 10mm gehen wobei ab 9 mm sind meist Brandschutztüren oder Panik.
"Vierkant Stift"

PZ-Loch 
- Ist die Öffnung für den Schließzylinder oder auch Profil-Zylinder in diesem Fall ( ist beides das gleiche ) 


"Profilzylinder" 

Dornmaß
- Wird von Stulp vorderkante bis PZ-Mitte gemessen
je nach Schloss unterschiedlich bei Zimmertürschlösser meist 55mm , Brandschutztüren meist 65mm,  Rohrahmen zwischen 30-35mm

Entfernung
- Der Abstand zwischen Nuss und PZ- Mitte - Große Bohrung
Standart ist hier Innentüren 72 mm und außen Türen 92 mm 
im seltenen Fall gibt es Sondermaße wie 80,90 und 110. Das ist aber sehr sehr selten und in Wohnungen / Häuser eher unüblich, wenn den in Altbauten oder z.b sehr alten Verwaltungsgebäuden. 


Würde ich nun ein Schloss Bestellen gebe ich zu erst Die DIN an, Stulp-Breite so wie Länge ist er rund oder eckig, dann Entfernung und Dornmaß zu guter letzt Türart, T-30 Brandschutz oder übliche Zimmertür, Stumpf oder Falz 

Das Sehe z.b so aus , ich brauche ein Türschloss für eine T-30 BS-Tür 24/235  65/72  - Ist es ein Fluchtweg ( ausgeschildert) dann mit Panik Funktion dazu später aber mehr. 


4. Tür-Schlossarten & Brandschutz


Buntbartschloss

Die einfachste Schloss Variante ist relativ jedem geläufig, sie erlaubt kein weiteren Schließzylinder einbau und kann nur mit dem Mitgelieferten "Buntbartschlüssel" bedient werden. Auf dem Bild wurde die Falle so wie Riegel schon markiert , kennt auch so gut wie keiner die Bezeichnungen, stattdessen wird oft "Schnapper" gesagt ..... wenn ich diese Bezeichnung noch einmal hören muss, gebe ich mir die Kugel! Das Schloss selbst gibt es in jeden Baumarkt ab 8 € , die Falle ist aus Kunststoff, das ist bei "Badezimmerschlössern" üblich um rostende Elemente zu vermeiden. 




 Tür-Schloss "Standart"

Das mit unter am meisten verwendete Einsteckschloss in unserer heutigen Zeit, eine direkte Bezeichnung gibt es so nicht,dennoch nenne man diese gerne Zimmertürschloss. In diesem Model ist es möglich einen so genannten Schließzylinder oder auch Doppelprofilzylinder einzubauen, in ca 60% aller Mietwohnungen ist ein solches Einsteckschloss verbaut. Wird auch in Brandschutztüren und teilweise auch mit Panik verbaut ausgeliefert, als kleine Info, BS so wie Panikschlösser haben immer einer Nuss ab 9mm aufwärts niemals kleiner, das hat die Norm bei diversen Versuchen so entschieden. 




Türschloss für Mehrzwecktüren

Mehrzwecktüren sind Türen die sowohl DIN-L als auch DIN-R eingebaut werden können, entsprechend flexibel muss natürlich auch das schloss sein, eine Panik-Version gibt es von diesem Schloss auch, kostet halt so viel wie ein Mittelklasse Computer.
Der Riegel ist hier ober und unterhalb der Falle, es gibt auch Modelle wo der Riegel viereckig ist und entweder ober oder unterhalb der Falle sitzt.




Selbst verriegelndes Anti-Panikschloss

Ich glaube gibt es nicht einmal ohne Panik. Es ist recht teuer, so ab 170€ und wird nur genutzt wenn die Tür beim "zu ziehen" 100% verschlossen sein muss, hat versicherungstechnische Hintergründe und wird gerne in Büro-Komplexen verwendet, denn derjenige der die Tür zu zieht muss nicht mehr daran denken abzuschließen, das macht auch eine Nachkontrolle durch Pförtner / Nachtwächter unnötig. 

Hier sieht man eine zweite "kleine" Falle, das ist die Steuerfalle oder auch auslöse Falle die dem Schloss sagt, "Ich bin zu, Riegel fahr aus"



Man kann natürlich immer eine Schippe drauf legen, das sind die Dorma Modelle, die gehen dann schon so in die 200€ Die Steuerfalle sitzt hier über der Kreuzfalle, das ist eine Spezielle Form der Falle die sich zusätzlich beim verschließen versteift, oft auch in Motorschlössern Vertreten um den DIN L /R gedöhns aus dem weg zu gehen. Für Mehr Info direkt auf die Dorma Seite, da ist ein Datenblatt beiliegend.



Die Mehrfachverriegelung
Das wohl in Eigentumswohnungen häufigst verbauteste Einsteckschloss ist das Schloss mit Mehrfachverrieglung. Das mitunter sicherste Einsteckschloss in sachen Einbruchschutz. Diese Modele sind auch mit Panik erhältlich oft werden sie auch in Brandschutztüren verbaut die einen hohen widerstand aufweisen  bekannte Marken sind KFV, WILKA, WINKHAUS, GSG, GU, FUHR, ROTO. 






Hakenfalleneinsteckschloss

Das Hakenfalleneinsteckschloss hat, wie es der Name schon sagt keinen Riegel, warum auch?! Oft wird es bei Schiebetüren / -tore genutzt zum zufahren. Die Falle schnappt ein und der Haken hält das Tor zu, durch das zusätzliche abschließen, lässt sich die Falle auch nicht mehr nach oben drücken. Es unterscheidet sich ansonsten nicht großartig von anderen Schlössern


Es gibt auch eine Variante die hat eine Führungslanze, wie der Name schon sagt soll die "Lanze" Das Tor beim schließen/zufahren etwas führen. 



Rohrrahmeneinsteckschloss

Sie unterscheiden sich im wesentlichen nicht von den handelsüblichen Einsteckschlössern, außer das sie alles auf engsten Raum zusammen fassen. Oft werden sie in Rohrahmen oder auch Alu-Profil-Türen verwendet, oder Tore, an denen ein eingeschweißter Schlosskasten unerwünscht ist. Es gibt sie mit allen erdenklichen Schnickschnack, von Panik,Tagesschließung bis Elektrisch angesteuert und Selbst verschließend ( wie oben bereits von Dorma gesehen ). Die Abstände gehen von 25-45 mm .


Hier zu sehen, Aluminium Profil Tür, sie bieten keinerlei Platz für größere Schlösser.



Kastenschloss

Oder auch "Aufgesetztes Schloss", sie sind ähnlich wie Zusatzschlösser nur nicht so Stabil und Sicher . Auch hier gibt es mehrere unter arten und verschiedenen Größen, beim Tischlehrbedarf bekommt man welche die man auf eine Schranktür schrauben kann um eventuell Kinder oder Fremde vom Inhalt fernzuhalten. Teilweise werden sie in Revisionsklappen verbaut oder Schlatschränke / Elektrokasten, aber auch noch in Altbauten im Keller sind sie zu finden. Das Gegenstück  oder auch Schließblech hat eine leichte schräge damit die Flache Falle einrasten kann.

Das Schloss wirkt nur so groß, es ist teilweise nur 3-4 cm hoch.

Riegeleinsteckschloss

Diese Schlossart hat keine Falle, daher der Name, man könnte diese auch gerne als Zusatzschloss bezeichnen, wobei ich ihnen nicht wesentlich mehr Sicherheit zutraue als eben einen richtigen "Zusatzschloss" es wird teilweise auch als "Aufbau-Türschloss" bezeichnet. Vorteil gegenüber diesem Schloss und einem "Zusatzschloss" ist das man das hier in das Türblatt einarbeitet und dann nicht mehr sieht, außer halt den Profilzylinder.








weiteres FOLGT


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen